Article
Frontispice du Traité de la musette de Charles Emmanuel Borjon de Scellery, 1672
Mitte des 17. Jahrhunderts entwickeln sich aus der Schalmei frühe Formen der Oboe und werden von Lully erstmals Mitte der 1660er Jahre eingesetzt.
Die definitive Form der Barockoboe gibt es etwa ab 1680.
Bereits 1688 liegt das erste Traktat mit einer technische Beschreibung des Instruments und Grifftabellen vor (Bismantova, Regole … del Oboe) In Deutschland verdrängen die Oboen meist nicht direkt die weitmensurierten Schalmeien. Statt dessen wurde parallel die sogenannte „Deutsche Schalmei“ mit engerer Bohrung als Antwort auf die französischen Instrumente entwickelt.
Diese Instrumente halten sich bis Ende des Jahrhunderts, gelegentlich auch darüber hinaus, vor allem im militärischen Bereich, bis sie auch dort von Oboen ersetzt werden. Anders am stark französisch orientierten Münchner Hof.
Steffani wird 1678 nach Paris geschickt, um Lullys Stil zu studieren und dürfte hier erstmal mit Oboen in Berührung gekommen sein. 1684/85 schickt Steffani seinerseits zwei junge Musiker – darunter den Oboisten, Flötisten und Violinisten Felix Teubner – nach Frankreich, um bei einem der Hotteterres zu lernen. Bereits 1687 schreibt Steffani in seiner Oper „Alarico“ die Arie „Care soglie“ mit obligate Oboen.
Oboe oder dt. Schalmei
1678 – Steffani wird nach Paris geschickt, um Lullys Stil zu studieren
1684 – Zwei junge Musiker, darunter Felix Teubner, werden nach Paris geschickt, um bei einem der Hotteterres zu studieren.
1687 – Steffanis Oper Alarico enthält eine Arie mit Solo für 2 Oboen „Care soglie a voi mi porto“, Stimmen in Terzen geführt bis c’’’ [Genaue Bezeichnung der Instrumente?]
1687 – Max Emanuels Musiklehrer komponiert eine Sonata a 6 für 4 Violinen, 1 Oboe und Bc.